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PUHDYS Echo-Verleihung

PUHDYS erhalten ECHO 2016

Wer hätte das gedacht? Ist also doch etwas dran an dem Spruch „Was lange währt….“ Man muß also mindestens 4 Jahrzehnte zusammenbleiben und dann klappt es auch mit dem ECHO.

Am 07. April 2016 werden wir (PUHDYS) den ECHO für unser Lebenswerk in Berlin entgegennehmen.

Die ECHO Verleihung wird ab 20.15 Uhr im ARD ausgestrahlt.

 


Pressetext von der ECHO Webseite:

Die Deutsche Phono-Akademie ehrt die Berliner Band für ihre zentralen Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Rockmusik.

Berlin, 30. März 2016 – Der Deutsche Musikpreis ECHO in der Kategorie „Lebenswerk“ geht in diesem Jahr an die Puhdys. Die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), ehrt das Berliner Quintett als eine Band, die mit ihren Liedern legendäre Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Rockmusik geleistet hat. Songs wie „Alt wie ein Baum“, „Ikarus“ oder „Wenn ein Mensch lebt“ gehören zum Kanon der deutschen Rock-Klassiker und haben bis heute für viele Menschen identitätsstiftende Bedeutung. Während der deutschen Teilung gehörten die Puhdys zu den wenigen Künstlern, die sowohl im Osten als auch im Westen des Landes breiten Zuspruch fanden – ohne sich dabei künstlerisch oder ideologisch zu verbiegen.

Nicht erst seit der Wiedervereinigung ist die einst erfolgreichste Rockgruppe der DDR ein gesamtdeutsches Phänomen. Derzeit befindet sich die Band um Frontmann Dieter „Maschine“ Birr mit Karat und City letztmalig auf Tournee. Das aktuell als CD, DVD und Blu-ray erschienene Live-Doppelalbum „Puhdys – Das letzte Konzert“ erreichte in dieser Woche aus dem Stand Platz 2 der Offiziellen Deutschen Charts. Ihren ECHO werden die Puhdys am 7. April im Rahmen der großen Awardshow in der Messe Berlin persönlich entgegennehmen. Das Erste strahlt die von der Kimmig Entertainment GmbH produzierte Verleihung mit Gastgeberin Barbara Schöneberger um 20:15 Uhr live aus.

„Die Puhdys haben mit ihrer unglaublichen Karriere wie kaum eine andere Band deutlich gemacht, dass Deutschlands Rockgeschichte nicht nur im Westen geschrieben wurde und wird“, so BVMI-Vorstandsvorsitzender Prof. Dieter Gorny. „Ihre Musik hat Grenzen überwunden, die einst als unüberwindbar galten und im persönlichen Lebens-Soundtrack von Millionen von Menschen in ganz Deutschland wegweisende Spuren hinterlassen. Auch heute begeistern die Puhdys mit der Überzeugungskraft ihrer Musik, ihrer künstlerischen Leidenschaft und ihrer persönlichen Integrität und Authentizität. Die deutsche Rockgeschichte ist ohne diese Band schlicht nicht vorstellbar.“

Puhdys – Spielen bis zur Rockerrente
1984 gaben die Puhdys ihren Fans ein Versprechen: „Es ist keine Ente – wir spielen bis zur Rockerrente.” So lautete der Refrain der scheint es so weit zu sein. Die Puhdys gehen in Pension. Allerdings nicht, ohne vorher noch unter dem Motto „Rock Legenden“ mit den Kollegen von Karat und City letztmalig auf Tournee zu gehen. Und wenn dann am 24. Juni das letzte Konzert gespielt sein wird, markiert dies tatsächlich das Ende eines zentralen Kapitels deutscher Rockgeschichte.

Angefangen hat alles 1969 im sächsischen Freiberg. Die beiden Gitarristen Dieter „Maschine“ Birr und Dieter „Quaster“ Hertrampf, Keyboarder Peter „Eingehängt“ Meyer, Bassist Harry Jeske und Schlagzeuger Gunther Wosylus hatten sich als Musikstudenten in Ost-Berlin kennengelernt, das in der DDR obligatorische Anhörungsverfahren erfolgreich überstanden und nun die staatliche Erlaubnis, professionell Musik zu machen. Als „Puhdys“ sollten sie schon bald zur erfolgreichsten Band der DDR avancieren, die bis zur Wende 1989 weltweit an die 20 Millionen Alben verkaufte.

Großes Kino mit „Die Legende von Paul und Paula“
Der erste große Erfolg kam 1971 mit einem Auftritt im Fernsehen der DDR, bei dem die Band „Türen öffnen sich zur Stadt“ spielte. Der Song war eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Texter Wolfgang Tilgner, Dramaturg am Berliner Friedrichstadtpalast. Überhaupt stammte in den ersten Jahren ein Großteil der Texte von ihm. Hinzu kamen Beiträge des Autors Burkhard R. Lasch. „Türen öffnen sich zur Stadt“ wurde in der DDR zum „Schlager des Jahres“ gekürt, eine Ehre, die 1972 auch dem Puhdys-Song „Geh dem Wind nicht aus dem Weg“ zuteilwurde. 1973 spielte die Band zwei Titel für den Soundtrack des DEFA-Films „Die Legende von Paul und Paula“ ein: „Geh zu ihr“ und „Wenn ein Mensch lebt“ von Peter Gotthardt und Ulrich Plenzdorf. Wie der Film selbst gelten beide Songs längst als Klassiker.

Das staatliche Komitee für Unterhaltungskunst erteilte den Puhdys 1974 die Erlaubnis, Platten aufnehmen zu dürfen. So erschien noch im gleichen Jahr das Debütalbum „Die Puhdys“, und 1975 veröffentlichte das DDR-Label Amiga „Puhdys 2“. Von nun an folgte in nahezu jedem Jahr mindestens eine LP: von „Sturmvogel“ (1976) und dem englischsprachigen „Rock’n’Roll Music“ (1977) bis zu „Jubiläumsalbum“ (1989). 1979 ersetzte Klaus Scharfschwerdt den scheidenden Schlagzeuger Gunther Wosylus. Mit dem Neuzugang wurde 1980 das Erfolgsalbum „Heiß wie Schnee“ eingespielt, auf dem Hits wie „Melanie“ und „Bis ans Ende der Welt“ zu hören sind. 1981 trat die Band in der West-Berliner Waldbühne vor 12.000 Menschen auf und unternahm eine Promotion-Tour durch die USA. Als erste Rockgruppe überhaupt wurde sie 1982 mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Kurz vor dem Fall der Mauer zogen die Puhdys allerdings den Stecker und gaben ihre Auflösung bekannt. Sie gingen 1989 auf „Good-Bye Tour“ – bei deren Auftakt in Berlin rund 80.000 Fans ihre Lieblingsband noch einmal feierten.

„Wie ein Engel“: Neuanfang nach der Wende
Über Jahre hatten die Puhdys in der DDR vor ausverkauften Häusern gespielt und auch international in Ost und West beachtliche Erfolge verzeichnen können. Doch Anfang der 90er Jahre waren sie Geschichte. Zumindest zwischenzeitlich, denn der selbstgewählte Ruhestand währte nicht lange. Bereits 1992 kam es mit dem Album „Wie ein Engel“ zum Comeback. 1997 verließ Bassist Harry Jeske die Gruppe aus gesundheitlichen Gründen, seinen Platz übernimmt seitdem Peter „Bimbo“ Rasym. Am 19. Juni 1999 stand ein besonderes Jubiläum auf dem Tourplan: das 3.000. Konzert. Gefeiert wurde dieses Ereignis vor 20.000 Fans in der Berliner Waldbühne. Hinzu kamen das Jubiläumsalbum „1969 – 1999“ und die neue Studioproduktion „Wilder Frieden“ mit dem Song „Wut will nicht sterben“, in dem Rammstein-Sänger Till Lindemann als Duettpartner von Maschine auftritt.

Auch im neuen Jahrtausend sind die Puhdys eine starke Stimme der deutschen Rockmusik geblieben. 2001 erschien mit „Dezembertage“ das erste Weihnachtsalbum, dem noch zwei weitere folgen sollten. 2003 veröffentlichte die Band „Undercover“ mit Coverversionen von Songs wie „Über sieben Brücken musst du gehn“ von Karat, „Verlorene Kinder“ von Silly oder „Der Apfeltraum“ von Renft. Nach der Jubiläumstour „40 Jahre Puhdys“ (2009) meldete sich das Quintett im gleichen Jahr mit dem Album „Abenteuer“ zurück. Im September 2012 veröffentlichten die Puhdys gemeinsam mit den ebenfalls bereits zu DDR-Zeiten höchst erfolgreichen Formationen City, Karat und Pankow den Song „Was uns verbindet“. 2012 erschien zudem das Album „Es war schön“, das bis auf Platz 16 der Charts kletterte.

Deutsche Rock Legenden
2016 steht nach 47 Jahren nun das große Finale an. Das letzte offizielle Einzelkonzert fand bereits am 2. Januar in der Mercedes-Benz Arena in Berlin statt. Mit der derzeitigen, 24 Termine umfassenden „Rock Legenden“-Tour, die die Puhdys u.a. nach Leipzig, Hannover, Düsseldorf, Dresden und Hamburg führt, wird eine der längsten und nachhaltigsten Karrieren der deutschen Rockgeschichte zu Ende gehen. Ob das, was dann folgt, wirklich die einst besungene „Rockerrente“ ist, wird die Zukunft zeigen. Fest steht auf jeden Fall: Es war schön.

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